Schule

Löse folgende Textaufgaben:

1. Aufgabe:

Die Unternehmer des Landes D. jammern seit Jahren über unerträglich hohe Lohnnebenkosten, die sie für die Nichtunternehmer in ihrem Betrieb zu bezahlen haben. Gleichzeitig steigen die Einkommen und der Lebensstandard der Unternehmer in überproportionalem Ausmaß an, während die Einkommen und der Lebensstandard der Nichtunternehmer drastisch sinken.

Frage:

Wie hoch ist der Standortkoeffizient des Landes D.?

2. Aufgabe:

Finanzminister E. hat zu wenig Geld, weil die relative Hähe der von vielen Großverdienern gezahlten Steuern in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Höhe ihres Vermögens steht.

Frage:

Berechne den Sinnfaktor einer Reform, die unter diesen Umständen

a) die Vermögenssteuer abschafft und
b) die besser Verdienenden auf Kosten der schlechter Verdienenden entlastet.

3. Aufgabe:

Ermittle den Wirkungsgrad einer beliebigen Menge von Maßnahmen zur Konjunkturbelebung im Hinblick auf den Abbau der Arbeitslosigkeit; berücksichtige dabei die Tatsache, daß die Zahl der Arbeitslosen auch dann steigt, wenn die Konjunktur sich belebt.


Ach ja, die Welt steckt voller Rätsel. Viele davon müßten keine Rätsel bleiben, wenn die Leute das Rechnen gelernt hätten. Haben sie aber nicht, schon gar nicht hierzulande. Jedenfalls behauptet das eine Studie der OECD, die Vierzehnjährigen aus 26 Ländern einem Mathe-Extemporale unterzog; die deutsche Jungend landete dabei abgeschlagen auf Platz 16. Wer schon immer gesagt hat, daß der Mathematikunterricht an unseren Schulen zu kurz kommt, hat aber auch diesmal nicht recht. Kaum irgendwo wird dieses Fach so intensiv gehätschelt, wie in Deutschland - und gerade das ist womöglich das Problem. Kreislauf der Leistungsideologie: Weil die Kinder mehr wissen sollen, hauen ihnen die Schulen immer mehr Stoff in immer gedrängter Form um die Ohren, weswegen die Kinder immer weniger verstehen, weswegen die Leistungskontrolleure das mangelhafte Niveau des Unterrichts beklagen, weswegen der Lehrstoff aufs neue vermehrt wird, und immer so weiter.


Die Mathematik darf als Paradebeispiel dafür gelten, wie wirkungsvoll es wäre, die Lehrpläne zu entrümpeln. Man müßte nur den Unterreichtsstoff der Gymnasialklassen acht bis dreizehn mit all seinen Infinitesimalabsurditäten komplett weglassen und den Rest auf die gesamte Schulzeit verteilen; schon wären die Schüler nicht nur wesentlich entspannter, sondern sie könnten auch besser rechnen. Wem das Gewinn brächte, ist allerdings eine Frage. Ähnlich wie die ohnehin aus der Mode gekommene Kunst des Lesens und Schreibens fördert auch die Fähigkeit, eins und eins zusammenzuzählen, am Ende geneu jene Art von Besserwisserei, die dem Standort Deutschlands am Ende völlig den Garaus machen wird. Ameisen können schließlich auch nicht rechnen.


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